Prolog zum Reisebericht
meiner 2. Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela mit dem Rad
Meine Pilgerreise im vorigen Jahr hatte mich der Art beeindruckt und in ihren Bann gezogen, dass ich von der Idee, ein zweites Mal den Weg zu wagen, niemals wieder losgelassen wurde. Seit Februar diesen Jahres hatte ich also konkret den Entschluss gefasst und mit den Vorbereitungen begonnen. Diesmal will ich die Tour noch etwas ausgedehnter und interessanter gestalten, schließlich sollte sie kein Abklatsch der Reise des Vorjahres werden. Da musste ich zunächst einmal eine geeignete Wegstrecke finden, die mir, meinen physischen Kräften entsprechend, geeignet erschien. Sehr ernst hatte ich auch die eingehende ärztliche Untersuchung einschließlich eines Belastungs EKG genommen. Den Gesundheitscheck Ende Mai hatte ganz gut bestanden.
Nun konnte ich mit den weiteren Vorbereitungen beginnen, also Reiseutensilien zusammensuchen, nachsehen, reparieren, und für Ersatz sorgen. Ein Termin für die Inspektion des Rades wurde rechtzeitig vereinbart. Der Reiseweg steht nun fest.
Aus dem französischen Internet erfahre ich soeben, dass es für den Pilger durch Frankreich ganz vorteilhaft sei, wenn er außer dem Credenal auch ein Créancial, -ein Empfehlungsschreiben des Pfarrers oder des Bischofs, – mit sich führt, was einem ggf. Tür und Tor öffnen könnte, wenn man Hilfe benötigt. Das habe ich mir also besorgt.
Auch will ich diesmal dem kulturellen Aspekt etwas mehr Gewicht verleihen, denn der ist im vergangenen Jahr ein wenig zu kurz gekommen. Auf den Spuren der Gotik von seiner Wiege der Picardie bis zur Vollendung etwa die Kathedrale von Burgos. Meine Sympathie zu Frankreich und zu seinen Landsleuten brachten mich auf diese Idee, eine für deutsche Verhältnisse recht ungewöhnliche Wegstrecke zu wählen.
Als Literatur werde ich zwei Bücher mitnehmen:
„Le Chemin de Tour vers Saint Jacques de Compostelle“ (Loire bis Pyrenäen) von Jacqueline und Georges Véron
„Radwandern entlang des Jakobsweges“ (Pyrenäen bis Santiago) von Bert Tecklenburg“
Die veröffentlichten Fotos, stellen nur eine geringe Auswahl dar. Die Gesamtaufnahme meiner Pilgerfahrt habe ich in einer CD zusammengestellt, die ich auf Anforderung anbieten kann.
Der Reiseweg steht nun fest. Start in Gavere/Flandern bei Gent in Belgien über Tournai, Douai, Beauvais, Chartres, Blois, Tours, Poitiers, Saintes, Pons, Blaye, Bordeaux, bis Saint Jean Pied de Port in 15 Etappen werde ich ganz Frankreich von Nord nach Süd durchquereren. Weiter werde ich in 11 Tagesetappen durch den Norden Spaniens bis nach Santiago de Compostela, von ein paar Varianten abgesehen dem „camino frances“ (fränkischer Weg)folgen ganz ähnlich dem des vergangenen Jahres. Die Rückreise denke ich mit dem Flugzeug zu machen.