21. Tag

Samstag 13. August 05
Rom – Tagesstrecke 37 km – Gesamtstrecke 1953 km

Tages-Thema: Die vier Patriarchalkirchen in Rom

gehören zu den sieben Pilgerkirchen die ein Rompilger auf seinem Rundgang besuchen soll; ich werde mich mit meiner Kurzbeschreibung jedoch nur auf die vier Hauptkirchen beschränken.

Nach der „Schnuppertour“ bereitet es mir keinerlei Probleme mehr, mit dem Rad durch Rom zu fahren. Schon gestern machte ich die Erfahrung, dass ich schneller als jedes andere Verkehrsmittel bin und ohne große Anstrengung jedes Ziel erreichen kann. Zu Beginn meiner Tagestour zeichne ich auf dem Stadtplan mit einem Marker meine Wegstrecke ein, damit ich unterwegs nicht lange suchen muss und dann kann’s losgehen. Mein themenbezogener Parcours hat den Vorteil, besser zwischen den einzelnen Sehenswürdigkeiten vergleichen zu können. Ein Rundgang im herkömmlichen Sinn ist zwar sinnvoll aber weniger einprägsam, weil die große Fülle der Eindrücke vieles verwischt. Wie fast jeden Rombesucher führt mich mein erster Weg unweigerlich zum Vatikan und zur

Basilika San Pietro

Vom Campingplatz aus erreiche ich den Vatikan auf der Via Aurelia in einer knappen Viertel Stunde und reihe mich in die große Schar der Wartenden ein, die in die Basilika hineinwollen. Sankt Peter ist nicht nur die größte sondern als Zentrum der katholischen Kirche die berühmteste und meistbesuchte Kirche der Welt. Die Besucher ertragen mit viel Geduld die scharfen Kontrollen zur Sicherheit der vielen Kunstschätze.

Die Kuppel des Petersdomes

Die Kuppel des Petersdomes

Währenddessen habe ich genug Zeit, den herrlichen Petersplatz auf mich einwirken zu lassen; er ist eines der vollkommensten Schöpfungen Berninis und bildet mit dem Petersdom ein sehr harmonisches Gesamtbild. Dann betrete den hohen Portikus, tauche ein ins innere der Kirche und berausche mich an den hervorragenden Meisterwerken, von denen ich nur einige mich sehr beeindruckende hier erwähne. Gleich am Eingang im rechten Seitenschiff die wunderbare Pietá Michelangelos eine ausgezeichnete Marmorskulptur des Meisters. Vorne rechts im Mittelschiff die Bronzestatue des hl. Petrus aus dem 13. Jh. Zum Ritual jedes Pilgers gehört es, mit der Hand über den rechten Fuß zu streichen. Ganz besonders muss ich aber die mächtige Kuppel in der Vierung über dem Hauptaltar erwähnen. Sie ist gigantisch und grazil zugleich. Man glaubt in die Ewigkeit schauen zu können, sozusagen das Bindeglied zwischen Himmel und Erde.

San Giovannni in Laterano

San Giovanni in Laterano

San Giovanni in Laterano

Um vom Vatikan aus dahin zu kommen, durchquere ich das ganze Stadtzentrum in südöstliche Richtung: Pizza Venetia, Colloseum, Via S. Giovanni i.L. Die Lateranbasilika ist die Bischofskirche des Papstes, sie nimmt in der Rangordnung die erste Stelle noch vor der Peterskirche ein. „Mater et caput omnium ecclesiarum urbis et orbis“ (Mutter und Haupt aller Kirchen der Stadt und des Erdkreises). Ihre Ursprünge reichen in die Zeit Kaiser Konstantins zurück, der sie zum Dank für die gewonnene Schlacht an de Milvischen Brücke erbauen ließ, jedoch wurde die Kirche im 18. Jh. ein neues barockes Gewand gekleidet. Gleich neben der Basilika steht der Lateranpalast bist ins 14. Jh. Sitz der Papstes war, ehe er nach der Rückkehr aus Avignon in den Vatikan verlegt wurde. Untrennbar mit dem Lateran verbunden, will ich auch noch das Baptisterium und die Scala Santa erwähnen, die durchaus einen Besuch wert sind.

Santa Maria Maggiore

Santa Maria Maggiore

Santa Maria Maggiore

Vom Lateran aus führt mich die Via Merulana geradewegs auf mein nächstes Ziel (~1,5 km). Diese Basilika ist das größte Marienheiligtum der Stadt, erbaut auf dem Esquilin, einer der sieben Hügel Roms. Die Ursprünge reichen zurück bis ins 4. Jh. die Kirche war jedoch im laufe der Zeit immer wieder Veränderungen unterworfen. Mich haben die beiden langen Säulenreihen aus weißem Marmor sehr beeindruckt, die das breite Mittelschiff von den schmalen Seitenschiffen trennen Man sagt, das erste Gold, das nach der Entdeckung der Neuen Welt aus Amerikas kam sei hier für die Kassettendecke verwandt worden. Besonders zu erwähnen ist noch im Inneren der Kirche der prächtige Mosaikschmuck

San Paolo fuori le mura

San Paolo, Portikus

San Paolo, Portikus

Sankt Paul vor den Mauern, die Kirche heißt so, weil sie außerhalb der Stadtmauer liegt. Der Weg dahin eigentlich recht verwirrend, doch für mich als Radfahrer völlig problemlos, zwar etwas länger aber immer links von mir die Stadtmauer entlang bis zur Piazza di Porta San Paulo, und dann noch 3 km auf hinaus der Via Ostiense. Sehr beeindrucken finde ich den großen Vorhof bevor man durch den Portikus die fünfschiffige Säulenbasilika betritt. Sie entspricht im Grundriss genau der Basilika Ulpia auf dem Trajansforum. Über den Bögen der beiden Säulenreihen die Medaillons der der 265 Päpste. Am Anfang des Altarraumes und in der Apsis großflächige Mosaike den thronenden Christus darstellend. Der sehenswerte Kreuzgang von San Paolo ist einer der schönsten die ich je gesehen habe.

Zur Vervollständigung nenne ich hier noch die drei restlichen Pilgerkirchen:

Santa Croce in Gerusaleme

San Lorenzo fuori le mura

San Sebastiano

mein Reiseweg
zum 22.Tag

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